Amnesty International ai hat im August in Dublin beim International Council Meeting ICM einen Beschluss zum Umgang mit Prostitution getroffen. Die Menschenrechtsorganisation will sich künftig für die Entkriminalisierung der Prostitution weltweit einsetzen. Anders Johanna Weber, politische Sprecherin des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen: "Wir brauchen mehr Rechte, denn das ist unser Schutz, und keine Verbote. Amnesty International argumentiert, man habe vor dem Beschluss viele Betroffene angehört und drei Jahre zum Thema Sexarbeit recherchiert. Die ai-Entscheidung sorgte für eine Belebung der Diskussion um ein Thema, das auch in der GWR kontrovers diskutiert wurde. Mit Kerstin Wilhelms Artikel "Prostitution zwischen Arbeit und Missbrauch" begann im Dezember in der Graswurzelrevolution Nr. Mit zig weiteren, kontroversen Beiträgen unter anderem von Antje Schrupp, Luzie Morgenstern, Snowman, Rosen Hicher, Elke Steven, Marita Blauth, Manuela Schon, Dju und Kerstin Wilhelms wurde die Diskussion seitdem in der GWR vertieft. Einen immer noch aktuellen, den Horizont erweiternden Blick auf das Thema bietet ein im deutschsprachigen Raum kaum bekannter Beitrag der Anarchistin Emma Goldman Ihr Artikel erschien unter dem Titel "The traffic in woman" in der von ihr in den USA herausgegebenen anarchistischen Zeitschrift "Mother Earth". Ins Deutsche übersetzt hat ihn Katja Rameil für den im unrast-Verlag erschienenen, sehr lesenswerten, aber bisher kaum verbreiteten Sammelband "Emma Goldman. Anarchismus und andere Essays". Wir danken dem unrast-Kollektiv für die Nachdruckerlaubnis. Es fällt auf, dass solcherlei Kreuzzüge das grausame leben der prostituierten im mittelalter Unsittlichkeit, Glücksspiel, Saloons usw. Und was bringen sie? Das Glücksspiel nimmt zu, die Saloons machen durch die Hintereingänge ein Riesengeschäft, die Prostitution hat einen Höchststand erreicht und das System von Zuhältern ist nur noch schlimmer geworden. Wie kommt es, dass etwas, das beinahe jedem Kind bekannt ist, so plötzlich entdeckt worden sein soll? Wie kommt es, dass dieses Übel, von dem alle SoziologInnen wissen, nun zu so einem bedeutenden Thema gemacht wird? Prostitution war und ist ein verbreitetes Übel, aber die Menschheit betreibt sie weiter und ist völlig gleichgültig gegenüber dem Leiden und Kummer ihrer Opfer — so gleichgültig, wie sie sich auch gegenüber unserem industriellen System oder der wirtschaftlichen Prostitution verhält. Erst wenn der menschliche Kummer in ein leuchtendes Spielzeug verwandelt wird, beginnt sich das Baby Mensch dafür zu interessieren — zumindest für eine Weile. Der Mensch ist ein sehr wankelmütiges Baby, das jeden Tag neues Spielzeug braucht. Er dient dazu, die Menschen für eine kleine Weile zu unterhalten, und er wird dazu beitragen, dass ein paar mehr fette politische Jobs geschaffen werden — für Parasiten, die dann als InspektorInnen, WissenschaftlerInnen, Kriminalbeamte usw. Es ist natürlich Ausbeutung; der gnadenlose Moloch des Kapitalismus, der sich an unterbezahlter Arbeit bereichert und auf diese Art Tausende Frauen und Mädchen in die Prostitution treibt. Unsere ReformerInnen verlieren natürlich kein Wort über diese Ursache. Sie ist ihnen nur allzu gut bekannt, aber sie zu benennen bringt ihnen keine Vorteile. Es lohnt sich viel mehr, den Pharisäer zu spielen und eine empörte Moral vorzuschieben, als den Dingen auf den Grund zu gehen. Kauffman, ein erfahrener Journalist, zeigt, dass unser industrielles System den meisten Frauen keine Alternative zur Prostitution lässt. Die Frauen, die in The House of Bondage portraitiert werden, gehören der ArbeiterInnenklasse an. Hätte der Autor das Leben von Frauen einer anderen Situation portraitiert, wäre er mit den gleichen Tatsachen konfrontiert worden. Dadurch ist es nahezu unvermeidlich, dass sie für ihr Existenzrecht — um eine Anstellung welcher Ausrichtung auch immer zu behalten — mit sexuellen Gefälligkeiten bezahlen muss. Ob es unsere ReformerInnen zugeben oder nicht, es ist die wirtschaftliche und gesellschaftliche Unterlegenheit der Frau, die für Prostitution verantwortlich ist. Momentan sind unsere guten Menschen schockiert über die Enthüllung, dass allein in New York City jede zehnte Frau in einer Fabrik arbeitet, wobei ihr Durchschnittslohn für eine Arbeitszeit von 48 bis 60 Stunden wöchentlich sechs Dollar beträgt, und dass die Mehrheit der Lohnarbeiterinnen mehrere Monate Leerlauf im Jahr haben und damit auf keinen höheren Jahresverdienst als Dollar kommen. Die eben genannten Zahlen, die möglicherweise eine Übertreibung scheinen, können anhand der Aussagen einiger Behörden über die Prostitution das grausame leben der prostituierten im mittelalter werden:. Unsere ReformerInnen von heute täten gut daran, einen Blick in Dr. Sangers Buch zu werfen. Dort würden sie erfahren, dass von den 2. Es könnte den VerfechterInnen von Reinheit und Moral auch nicht schaden, wenn sie erführen, dass von den 2. In Prostitution in the Nineteenth Century zeigt Dr. Alfred Blaschko noch nachdrücklicher die wirtschaftlichen Bedingungen als Hauptursache der Prostitution auf. Jahrhundert überlassen, daraus eine gigantische gesellschaftliche Institution zu machen. Und wieder muss Havelock Ellis, auch wenn er sich nicht so intensiv mit der wirtschaftlichen Ursache auseinandersetzt, zugeben, dass sie direkt oder indirekt die Hauptursache für Prostitution ist. Andererseits leugnet Ellis nicht, dass die tagtägliche Routine, die Das grausame leben der prostituierten im mittelalter und die Monotonie des Schicksals eines Dienstmädchen und insbesondere die Tatsache, dass es niemals in den Genuss der Gesellschaft und Freude eines eigenen Zuhauses kommen mag, keine unbedeutenden Faktoren für seine Suche nach Ausgleich und Vergessen in der Fröhlichkeit und dem Glanz der Prostitution sind.
Und doch haben nur sehr Wenige die Gabe des Erwerbens; unter tausend Erbschaften aber gehen den Erben verloren durch Unverstand, Betrug, Neid, durch Verfolgung. Aber, das hier ist ja kein dröger Artikel über Eherecht! Nicht nur den Mädchen müsste man zu helfen suchen, welche aus Not dem Laster anheim fallen, sondern dem Weibe in seiner ganzen bürgerlichen und sozialen Stellung, den unglücklichen Ehefrauen so gut wie den Witwen und Waisen, denn das ganze Geschlecht in seinen legalen und illegalen Verhältnissen ist elend, befindet sich in einem Zustande der tiefsten moralischen und physischen Herabwürdigung. Werde Teil unserer Community auf Patreon! Köln: Böhlau Verlag. Denn wenn der Mann nichts hat, wodurch er das Weib zwingen kann, so nützt ihm die Möglichkeit der Prostituierung des Weibes herzlich wenig.
Die „christliche“ Ehe
Bordelle im Mittelalter Das grausame Leben der Prostituierten von Nördlingen · Ein britischer Historiker hat die Prostitution im mittelalterlichen Deutschland. Die Bedingungen im Mittelalter sind besonders interessant, da die Prostitution damals in Zünften unter der Führung einer Bordellkönigin. Die Prostitution fügt sich restlos in das System der Weiberknechtschaft ein, das sich auf der erotischen Vergewaltigung des Weibes durch den Mann aufbaut. Die. Alle diese Anstrengungen also, dem weiblichen Geschlechte zu Hilfe zu kommen, waren vollkommen vergeblich. Um die Prostitution zu vernichten, müsste man.Nur die oberflächlichsten BeobachterInnen können behaupten, dass jüdische Mädchen in fremde Länder migrieren, wenn sie dorthin nicht eine Verbindung oder verwandtschaftliche Beziehung haben. Wir danken dem unrast-Kollektiv für die Nachdruckerlaubnis. Von der grenzenlosen Liebe der Prostituierten zu ihrem Zuhälter sind genug Beispiele gegeben. Vergewaltigung — ein Fehltritt So ähnlich war das auch bei der Vergewaltigung. Ist das Weib in der Ehe die Sklavin, so bleibt die Ehe eine mildere Form erotischer Sklaverei, weil in ihr das mütterliche Prinzip die Auslösung sexueller Reize gestattet. Amnesty International ai hat im August in Dublin beim International Council Meeting ICM einen Beschluss zum Umgang mit Prostitution getroffen. Das ist aber durchaus falsch, Leiden und Unterworfensein zu identifizieren. Welche Momente das Vorherrschen der einen oder anderen Strömung im Zeitbilde veranlassen, bleibt zunächst noch unaufgeklärt. Diese Tatsache ist es, welche wir zuerst zu bekämpfen haben, und wir fangen damit an, völlig zu leugnen und in bestimmter Weise zu widersprechen, dass alle diese berühmten Weiber, welche wir meinen, sich durch ihre Werke ein Recht erworben haben, geistig zu gelten und einen Beruf für sich in Anspruch zu nehmen, der eben so wenig passt für ihr geistiges Vermögen, wie ein Schwert für ihre physische Kraft. Preis-Tarif der Prostitution. Begreift endlich eure Schmach, euer Schicksal, emanzipationssüchtige Weiber; der Mann der Zeit, nachdem er eure Herzen längst dazu missbraucht, eure Reize und Tugenden, will auch euren Geist zum Werkzeug seines schnödesten Vergnügens machen! Der Mann, dem die Liebe nur liegt, wenn er das Weib umwerben kann, wird in dem Schnellverkehr mit der Prostitution keine Befriedigung finden. In Irland beispielsweise wiesen frühmittelalterliche Rechtssprüche freien Frauen die halbe Ehre ihres Mannes zu und entsprechend die halben Kosten für den Täter. Vielleicht wollte sie es ja auch und hat doch zugestimmt? Diese Hilfe dem Allgemeinen und dadurch eurem eignen Fleisch und Blut könnt ihr aber nur möglich machen, wenn euch das Schicksal fremder Töchter nicht mehr gleichgültig ist, wenn ihr milde und duldsam, väterlich seid gegen fremde Kinder, wie gegen die eurigen, wenn ihr beim Anblick einer Unglücklichen, welche meist durch eure eigene Schuld der Schande sich preisgegeben, nicht jene fluchwürdige Verachtung, welche so ungerecht und schändlich ist, sondern väterlichen Schmerz und brüderliches Mitleid empfindet! Hauptseite Themenportale Zufälliger Artikel. Seit fünfzig und mehr Jahren sind in Europa viele solcher Männer erstanden — denn jede Zeit hat neben ihren Krankheiten die entsprechenden Heilkräfte — aber in England, Frankreich, Deutschland hat man sie wohl vielfältig gehört, gelesen, zum Teil beklatscht und nach ihrem Tode mit Leichensteinen belohnt — aber niemals ihre Ratschläge befolgt. Es ist sehr bequem, die jesuitischen Lehren einfach zu übernehmen und nur neu zu färben. Sexualpolitischer Teil. MoralistInnen sind stets bereit, die Hälfte der Menschheit einer erbärmlichen Institution zu opfern, die sie nicht überwinden können. Denn der verwirrte Kopf, der glaubt, dass eine gefallene Frau zu keiner menschlichen Emotion fähig ist, kann unmöglich den Kummer, die Schande, die Tränen, den verletzten Stolz bemerken, die uns jedes Mal überkamen, wenn wir wieder hochgenommen wurden. Das Weib — die Sklavin der Zivilisation. Die Gemälde des Zustandes, welche sie uns entwerfen, sind so vollkommen unnachahmlich hinsichtlich ihres belustigenden Charakters, dass es vermessen wäre, ohne den Glauben zu haben, der sie stark macht, ihnen nachzustreben. Damit rückte in den Mittelpunkt des sexuellen Problems das Mutterschaftsproblem; die Mutterschaft wurde der hauptsächlichste erotische Reiz der Frau, und damit war auch der Koitus als Zentrum im Sexualleben der Frau gegeben. Das Konzept von Sex als ehelicher Pflicht ist im Zuge der Emanzipation der Frau im ausgehenden Es ist eben in dieser Fassung eine Übertreibung, die auf einer vielleicht intuitiven Erfassung eines richtigen Kernes beruht, der jedoch nicht zu gedanklicher Klarheit entwickelt wurde. Jahrhunderts in den städtischen Bordellen des Mittelalters die Zeichen einer generellen Sittenlosigkeit erkannten, wird die Diskussion um die Prostitution heute im Rahmen der sog. Aber darin besteht ja die Sklaverei der Frauen, dass sie unsere Zivilisation immer mehr frei, das ist hilflos macht — diese Freiheit macht sie eben zu Sklavinnen unserer niedrigsten Begierden, während sie die Herrinnen unserer Herzen sein könnten und sein sollten. Man heiratet - nicht um eine Pflicht, um ein Gebot der Natur zu erfüllen, um dem Drange seiner stärksten Gefühle zu folgen — welche ein vernünftiger Mann nach der Lehre des Jahrhunderts weise beherrschen muss — sondern um sich ein angenehmes warmes Nest zu bauen — man etabliert sich — man heiratet nicht mehr!